Die Holzschnitzerei von Bogorodskoje ist ein Volksgewerbe für Spielzeug und Skulptur aus Holz und existiert wahrscheinlich seit dem XVI-XVII Jh. im Dorf Bogorotskoje der Moskauer Region. Der Großteil seiner Einwohner beherrscht die Kunst der Schnitzerei von Spielzeug aus ungefärbter Linde. Früher beteiligten sich ganze Familien an der privaten Herstellung. Die Menschen lernten von Kindheit an den Umgang mit dem Messer. Die Figuren werden aus ganzen Holzstücken geschnitten, wofür Rohlinge hergestellt werden. Wenn zum Beispiel ein Bär ausgeführt werden soll, der auf einem Untersatz sitzt, wird ein Rohling in Form eines Dreiecks gebraucht. 

Das Spielzeug wird mit Schnitzereien verziert, die sich regelmäßig auf die Oberfläche legen und das Erzeugnis verschönern. Nach alter Tradition werden bestimmte Teile des Spielzeugs beweglich gestaltet. Dies wird auf unterschiedlichen Wegen erreicht. Man trifft auf Spielzeuge, deren bewegliche Teile durch Fäden mit einem Gewicht verbunden sind. Das Gewicht schwingt, zieht den Faden nach sich, dieser versetzt Teile des Spielzeugs in Bewegung. Andere Spielzeuge werden mit kleinen Holzplatten hergestellt, welche die Figuren beim Herausziehen und Wiedereinführen in Bewegung versetzten. Das traditionelle Motiv ist der Bär, ein ruhiges, gutherziges und witziges Tier, das mal mit einem Korb, mal mit einem Akkordeon und mal mit einem Waschbecken erscheint. Jedes Teil, jede Figur ist in ihrer ganzen Haltung mit Humor erfüllt. Die Meister des Bogorodskojer Spielzeugs erkennen sehr gut die plastische Natur des Holzes und geben sie genau wieder. Beim Spielzeug ist nichts zuviel, es wiederholt die Dynamik der Bewegung außerordentlich genau.